2020 fand die dritte, bislang größte Konferenz der Flucht- und Flüchtlingsforschung statt, organisiert durch das Team am Lehrstuhl Erziehungshilfe und Soziale Arbeit der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Netzwerks Fluchtforschung und dem BMBF-geförderten Verbundprojekt “Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer”. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Konferenz anstelle vor Ort an der Universität zu Köln in einem digitalen Format durchgeführt.
Während der Konferenz wurden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert. Forscher*innen aus 47 Ländern und von allen Kontinenten präsentierten und diskutierten in 85 Veranstaltungen in deutscher und englischer Sprache aktuelle Forschungsergebnisse, methodische und methodologische Fragen ebenso wie ethische und politische Aspekte im Kontext von Fluchtmigration. Von Rechtswissenschaften über Politikwissenschaften, Soziale Arbeit, Psychologie, Erziehungswissenschaften, Sprachwissenschaften, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Geografie, Ethnologie, Musikwissenschaften bis hin zu Medienwissenschaften waren vielfältige Perspektiven auf das Forschungsfeld mit aktuellen Forschungsergebnissen vertreten. Darüber hinaus waren erstmalig mit einer Filmpremiere sowie Audioformaten und einer Fotoausstellung künstlerische Beiträge Teil der Konferenz.
In zwei zentralen Keynotes wurden die Implikationen von Fluchtforschung im Kontext politischer Fragen diskutiert: Christina Clark-Kazak (University of Ottawa, Canada) thematisierte in ihrer Keynote „The Future of Forced Migration Research? Ethics and Methods in Politicised (Im)mobility Contexts“ ethische Fragen angesichts von (Im)Mobilität, rechtlicher Prekarität und Machtasymmetrien und deren Bedeutung für Forschungszusammenhänge. Unter dem Titel „Fluchtmigration und Aushandlungsprozesse in der postmigrantischen Gesellschaft“ beleuchtete Naika Foroutan, (HU Berlin, Deutschland) die Frage, wie sich vor dem Hintergrund der Forschung und wissenschaftlicher Analysen die gesellschaftliche Abwehr von Migrant*innen erklären lässt.
Das Netzwerk Fluchtforschung veranstaltet alle 2 Jahre eine Konferenz, die als zentrales Forum der deutschsprachigen Flucht- und Flüchtlingsforschung dient. Im Jahr 2018 fand die 2. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung an der Katholischen Universität Eichstätt mit rund 350 Teilnehmer*innen statt. Die nächste Konferenz findet im Jahr 2022 an der TU Chemnitz statt.
Hier kommen Sie zur Aufzeichnung der beiden Keynotes über unseren YouTube-Kanal
Programm (Stand 16.09.2020)
Hier gelangen Sie zum Konferenzprogramm.
Eine Übersicht über Änderungen zum Konferenzprogramm vom 18.08.2020 finden Sie hier.
Künstlerische Beiträge während der Konferenz
Während des Konferenzzeitraums wurden verschiedene künstlerische Formate präsentiert. Mit dabei waren:
- Dima Al Munajed (Zentrum für Entwicklungsforschung, University of Bonn)
mit der Fotoausstellung “Refuge City” - Manuel Domes und Jean Claire Dy (University of the Philippines Visayas) mit dem Film “A House in Pieces” (Hier geht’s zum Trailer)
- Philine Janus und Felicitas Maltry (Europa-Universität Viadrina) mit dem Hörstück “Weiter Raum – Vom Ankommen und Bleiben”
- RUHRORTER mit dem Hörspiel “Archiv lokaler Migrationsgeschichten”
Zugang zu allen künstlerischen Beiträgen waren über die Konferenz-App möglich.
Poster
- P1 “On the Impact of Urban Shrinkage on the Daily Lives of Refugees in the U.S., France and Germany” Norma Schemschat (Ecole Normale Superieure Paris, FR)
- P2 “Ankommensprozesse von nach Österreich geflüchteten Menschen -Subjektpositionierungen im Kontext aktueller Migrationsbewegungen”Katharina Auer-Voigtländer (Fachhochschule St. Pölten, AT)
- P3 “Mental Wellbeing of Syrian, Iraqi and Afghan Refugees in Austria: Evidence on the Prevalence of Anxiety Disorder and Depression” Judith Kohlenberger, Isabella Buber-Ennser, Bernhard Rengs (Wirtschaftsuniversität Wien, AT)
- P4 “Displacement in Africa – The Politics and Stakeholders of Migration Governance” Franzisca Zanker (Universität Freiburg, DE)
- P5 “Selbstermächtigung und Bewältigung in der Migration. Eine Rekonstruktion individueller und sozialer Empowermentprozesse von Menschen mit Fluchterfahrungen in sozialen Netzwerken” Annett Kupfer, Sonja Müller (Technische Universität Dresden, DE)
- P6 “Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer (FFVT)” Ann-Christin Komes (Bonn International Center for Conversion, DE)
- P7 “Erfolgsfaktoren in Integrationsnetzwerken im Handlungsfeld Flüchtlingsintegration/Success Factors for Collaboration in Integration Networks for Migrants and Refugees” Birgit Apfelbaum, Stefan Apitz, Robin Radom (Hochschule Harz, DE)
- P8 “Und dann fühlen sich die Männer als Loser hier in Deutschland!“ – Biografische Erfahrungen und Aushandlungen von Maskulinität syrischer Männer mit Fluchterfahrung” Mira E. Hazzaa (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, AT)
- P9 “Mapping von Praktiken der Grenzziehung in Zeiten globaler Fluchtbewegungen” Laura Adam (Universität Hamburg, DE)
- P10 “(Nicht) im Gepäck? Über mitgebrachte, zurückgelassene und neu erworbene Dinge des Hausrats im Kontext von Flucht und Vertreibung” Veronika Reidinger, Katharina Auer-Voigtländer (Fachhochschule St. Pölten, AT)
- P11 “Flucht, Essen, Arbeitsmarkt: Ergebnisse eines interdisziplinären Lehrforschungsprojekts der Universität zu Köln (Ethnologie, Islamwissenschaft)” Sabine Damir-Geilsdorf, Michaela Pelican, Karim Zafar (Universität zu Köln, DE)
- P11.1 “Vom Gast zum Gastgeber” Lisa Engemann
- P11.2 “Jobsuche, Netzwerken und Zukunftsplanung” Chris Hinte
- P11.3 “Geflüchtete und urbane Gärten: Chancen und Grenzen” Sarah van Beek
- P11.4 “Essgewohnheiten und –verhalten Geflüchteter chinesischer Abstammung” Rebecca Li
- P11.5 “Changing eating habits among refugees from the Middle East” Elene Shubladze
- P12 “Soziale Teilhabe junger geflüchteter Menschen – was können Angebote der Kinder und Jugendhilfe leisten?” Marieke Rudel, Bernd Christmann (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, DE)
Partner*innen
Nomos:
- Themenseite “Flucht”
- Broschüre „Flucht, Migration, Integration“
- Flyer “Handbuch Flucht- und Flüchtlingsforschung”
- Leseproben:
Waxmann:
Refugee Outreach & Research Network:
- Website
- Social Media
- Leseproben:
- ISR Heft 53: Vulnerabilität in Fluchtkontexten- Kohlbacher, Six-Hohenbalken (Hrsg.)
- ISR-Heft 52: Afghan/in/en in Österreich- Perspektiven von Integration, Inklusion und Zusammenleben- Kohlbacher, Lehner, Rasuly-Paleczek (Hrsg.)
- Vorwort: Die lange Dauer der Flucht- Kohlbacher, Six-Hohenbalken
- ISR-Heft 45: From Destination to Integration-Afghan, Syrian an Iraqui Refugees ind Vienna-Kohlbacher, Schiocchet (Hrsg.)
- Agency and Tutelage in Forced Migration-Schiocchet, Nölle-Karimi, Mokre (Hrsg.)
- Empfehlungen für integrationspolitische Best-Practice-Strategien und -Maßnahmen
International Association for the Study of Forced Migration (IASFM):
Refugee Research Network:
Kontakt
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an konferenz@fluchtforschung.net oder info@fluchtforschung.net
Köln
Köln ist mit etwas mehr als 1 Million Einwohnern die viertgrößte deutsche Stadt. Ihr Name ist eine französische Adaption des Römischen: Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Sie liegt am Rhein und beheimatet mittelalterliche und moderne Kultur. Köln war aufgrund der Lage historisch ein bedeutendes Handelszentrum und die Stadt ist nach wie vor ein Zentrum des Austauschs, ob durch Medien, Messen oder ausgelassenen Karneval. Nachdem Sie Köln erkundet haben, können Sie auch die ideale Lage der Stadt nutzen, um Belgien, die Niederlande oder Frankreich innerhalb weniger Stunden mit dem Zug zu sehr erschwinglichen Preisen zu besuchen.
Stadtgeschichte und Sehenswürdigkeiten
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Kölner Dom, ein gotisches Meisterwerk, dessen Planung und Bau über sechs Jahrhunderte dauerte (1248 – 1880). Er beherbergt den sog. Dreikönigsschrein und ein mehr als 11.000 farbige Quadrate umfassendes, rund 100 Quadratmeter großes, 72-farbiges Glasfenster des Künstlers Gerhard Richter. Der Kölner Dom zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Römisch-Germanische Museum in Köln besitzt die weltweit größte Sammlung römischen Glases. Überall in der Stadt sind römische Überreste zu finden – beispielsweise in Form von zwölf großen römischen Kirchen oder der Fundamente einer ehemaligen Residenz eines römischen Gouverneurs (Praetorium).
Eine unrömische Vergangenheit findet sich im NS-Dokumentationszentrum, einem Museum in Köln, das während der Zeit des Nationalsozialismus (1933) aus dem Sitz der örtlichen Gestapo (Sicherheitspolizei) hervorgegangen ist -1945). 72 Prozent der Stadt wurden während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ein Teil der Altstadt wurde sorgfältig restauriert.
Für diejenigen, die sich für Geschichte und Kunst interessieren, lohnt sich ein Besuch in einem der 40 Museen. Das Wallraf-Richartz-Museum beherbergt unter anderem Werke aus dem Mittelalter, das Museum Ludwig verfügt über die größte Pop-Art-Sammlung außerhalb der USA, das Museum für Angewandte Kunst stellt Objekte in unmittelbarer Nähe zur geschaffenen Kunst zusammen und den Rautenstrauch-Joest-Museum und das Museum Schnütgenbeherbergen große ethnologische Sammlungen. Kolumba – ein Erzbistumsmuseum des Architekten Peter Zumthor und das Museum für Ostasiatische Kunst Köln hinterlassen ebenfalls einen bleibenden Eindruck.
Ein kreativer Hotspot
Obwohl die Stadt von Geschichte durchdrungen ist, pulsiert sie mit den Entwicklungen von Design, Musik, Kunst, Mode, Festivals und Essen (#CulinaryCologne; #urbanCGN). Die Kölner Philharmonie, ein auf einem Amphitheater basierender unterirdischer Konzertsaal, sorgt für gute Aussichten und beste Akustik. Musik ist auch in der LANXESS-Arena zu hören, in der eine Vielzahl von großen Konzerten mit bis zu 20.000 Plätzen stattfinden, sowie in der Kölner Oper, in Pubs oder an Orten, an denen elektronische Musik gespielt wird (z.B. c/o pop-Festival).
Die Koelnmesse in Köln ist eine internationale Fachmesse mit rund 80 Messen und über 2.000 Konferenzen pro Jahr. Sie gilt als der größte Messeveranstalter des Landes. Im Frühling findet das preisgekrönte internationale Literaturfestival lit.COLOGNE mit bis zu 175 Veranstaltungen statt.
Nicht zuletzt ist Köln ein attraktiver Studienort: An der Universität zu Köln studieren rund 50.000 Menschen. Die Technische Hochschule Köln gilt als die größte Fachhochschule Deutschlands. Die Deutsche Sporthochschule zu Köln ist Europas größte Sportuniversität und die einzige in Deutschland