Das übergeordnete Ziel des Arbeitskreises ist es, der Forschungsdebatte um die europäische Asyl- und Grenzkontrollpolitik einen Platz im Netzwerk zu geben, da diese Politikbereiche zentrale Bestandteile der Fluchtforschung darstellen. Für Schutzsuchende spielt es eine entscheidende Rolle, wie die Europäische Union ihre Zugangspolitiken organisiert. Dies zeigt sich am Mangel an legalen Zugangsmöglichkeiten und den daraus resultierenden Fluchtbewegungen über das Mittelmeer oder die Balkanroute, die unter dem Druck der Externalisierungstendenzen europäischer Migrationspolitik stehen. Innerhalb der EU zeigt die Krisenhaftigkeit ihrer Asylpolitik darüber hinaus Erosionspotentiale in Bezug auf die europäische Integration.
Im Arbeitskreis sollen Forschungsaktivitäten, die den bewusst breit gehaltenen Bereich „Europa“ berühren, transdisziplinär gebündelt werden, wobei auch der Austausch zwischen den AKs des Netzwerks gestärkt werden soll. Die die europäische Asyl- und Grenzkontrollpolitik dominierenden Public Policy Perspektiven erhalten in unserem AK die Möglichkeit, mit anderen Forschungsansätzen durch den regelmäßig geplanten Austausch (online und in Präsenz) ins Gespräch zu kommen und dabei gemeinsame Panel auf Tagungen zu planen, gemeinsame Publikationen zu verfassen oder transdisziplinäre Forschungsprojekte zu entwerfen. Dabei sollen auch möglichst die Perspektiven von Schutzsuchenden, der Zivilgesellschaft oder europäischer Nachbarstaaten einen Platz einnehmen.