Aktive Flüchtlingsaufnahme

Resettlement und andere Formen der aktiven Flüchtlingsaufnahme stehen aktuell weit oben auf der nationalen, europäischen und internationalen Agenda. Motive, Formen und Wirkungen dieser Politiken sind bislang jedoch nur unzureichend erforscht.

Wir schlagen den Begriff aktive Flüchtlingsaufnahmepolitiken (AFAP) (engl.: Active Refugee Admission Policies, ARAP) als Sammelbegriff für die verschiedenen Formen von Aufnahmepolitiken und –programmen vor. Dieses übergreifende Konzept beschreibt alle Instrumente, die es Schutzbedürftigen ermöglichen, auf sichere und geregelte Weise in einen weiter entfernten Aufnahmestaat einzureisen. Der Begriff umfasst u.a. traditionelles Resettlement, humanitäre Aufnahmeprogramme, sowie andere komplementäre Zugangswege, beispielsweise zum Zweck von Bildung, Arbeit oder Familienzusammenführung.

Gerade in Europa ist ein verstärktes Engagement in diesem Politikfeld zu beobachten. Aufgrund der großen Varianz innerhalb europäischer AFAPs, neuerer Entwicklungen und des besonderen geopolitischen Kontexts lassen sich bestehende Forschungsergebnisse aus ‚alten‘ Resettlementstaaten wie den USA, Kanada, oder Australien, nur bedingt übertragen. Vor diesem Hintergrund bauen wir zwar auf bestehender Forschung zu Resettlement und  anderen AFAPs auf, möchten diese zugleich aber sinnvoll ergänzen, insbesondere im Hinblick auf konzeptuelle und theoretische Fragen. Einen ersten Überblick möglicher Forschungsperspektiven haben wir in einem Blogbeitrag (English version) zusammengefasst.

Ziel des Arbeitskreises ist es, einen Rahmen für Austausch und Diskussion sowie für gemeinsame Publikationen und Projekte zu schaffen. Der Arbeitskreis richtet sich sowohl an ForscherInnen als auch an PraktikerInnen. Unsere Arbeitssprachen sind Englisch und Deutsch.

Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit in der Arbeitsgruppe oder weitere Fragen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Vergangene Aktivitäten: Am 29.11.2019 fand unser Kick-Off-Workshop am Amsterdam Centre for European Studies, University of Amsterdam statt. Im Rahmen der 3. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung haben wir am 19.09.2020 einen virtuellen Roundtable organisert (“Active Refugee Admission Policies: Exploring Multiple Roles, Diverging Perspectives and Complex Interactions”). Zudem erscheinen im Rahmen einer Reihe auf dem FluchtforschungsBlog regelmäßig Beiträge zum Thema.

 

Aktuelle Treffen: Unsere Treffen finden regelmäßig online, in englischer Sprache statt. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie bitte eine Email an emiliya.bratanova[at]jur.lu.se.

 

13. Oktober 2023, 15.00-16.30 Uhr

Dr. Molly Fee (University of Oxford) zu ‘Resettlement as an Institution’ und

Emiliya Bratanova (University of Lund) zu ‘Conceptualising Legal Pathways’.

 

18. Januar 2024, 15.00-16.30 Uhr

Dr. Tihomir Sabchev (University of Tilburg) & Ian Hennessey (zuvor University of Ottawa Refugee Hub): ‘The causes and consequences of administrative burdens in the Canadian Private Sponsorship of Refugees Program’

Gabriela D’Avino (University of Birmingham): Social Networks & Integration: a comparison between sponsored and local authority-supported refugees.

 

23. Mai 2024, 15.00-16.30 Uhr

Kaan Atanisev (BAMF Forschungszentrum) & Marvin Bürmann (Universität Bielefeld): Projekt “Resettlement: Lebenssituation im Erstzufluchtsstaat und Deutschland”

Natasha Nicholls (University of Birmingham): Negotiating power within private hospitality

 

16. Oktober 2024, 15.00-16.30 Uhr

Dr. Tatjana Baraulina & Dr. Florian Tissot (BAMF Forschungszentrum): ‘Refugee Aid versus Numbers: A key dilemma for Community Sponsorship Programmes? An Analysis based on the German Case’

Dr. Daniela Vitiello (Università degli Studi della Tuscia): CoSME project (Community Sponsorship for Migrants in Europe)

Natalie Welfens

natalie.welfens@uni-due.de

Emiliya Bratanova (Elternzeitvertretung für Zvezda Vankova)

emiliya.bratanova@jur.lu.se