FluchtforschungsBlog

Ziel des FluchtforschungsBlog ist es, eine Plattform für Information und Austausch zu bieten.

Abschreckung in Dauerschleife. Asylzentren in Afrika sind keine Lösung

Frisch ins Amt berufen hat der neue Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen Joachim Stamp (FDP) angekündigt, auch die Auslagerung von Asylverfahren in afrikanische Staaten als Teil einer strengeren Asylpolitik zu prüfen. Im Gegensatz zu den Plänen der Bundesregierung das Staatsangehörigkeitsrecht zu liberalisieren und eine Bleiberechtsregelung für Geduldete zu schaffen steckt in diesen Vorschlägen kaum Neues und vielmehr ein problematisches

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Afghanistan – viereinhalb Jahrzehnte Konflikte, Flucht und Vertreibung

Seit Beginn der 1980er Jahre war Afghanistan für über drei Jahrzehnte das global wichtigste Herkunftsland von Flüchtlingen. Erst 2014 wurde diese Position von Syrien übernommen. Konflikte in Afghanistan haben seit Ende der 1970er Jahre nicht nur grenzüberschreitende Bewegungen, sondern auch Binnenflucht ausgelöst. Dieser Beitrag fasst die Konfliktgeschichte Afghanistans als Fluchtursache sowie die Situation der Flüchtlinge in Pakistan, Iran und

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Flucht aus der Ukraine und aus dem Globalen Süden über den Balkan

Der seit Februar 2022 andauernde Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine löste die schnellste und größte Fluchtbewegung der Nachkriegszeit in Europa aus. Gleichzeitig erreicht auch die weltweite Zahl Geflüchteter Rekordniveau. Seit September wird in Deutschland eine zunehmend aufgeregte Debatte um die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine sowie MigrantInnen und Geflüchtete geführt, die über verschiedene Balkanstaaten in die nördlichen EU-Mitgliedstaaten

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Familie = Mutter-Vater-Kind? – oder: warum geschlechtssensible Perspektiven auf geflüchtete Familien wichtig sind

Familie ist für viele geflüchtete Menschen ein wichtiges soziales Netzwerk, welches sie während und nach Flucht aufrechterhalten. Allerdings führen etwa geographische Distanzen oder veränderte Lebensumstände im Exil dazu, dass sich Beziehungen und Rollen in Familien verändern. Dieser Wandel von familialen Rollen und Beziehungen steht im Fokus dieses Beitrags. Aus einer geschlechtssensiblen Perspektive werden Forschungsdebatten reflektiert und dabei gezeigt, dass

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Was die hohe Selbstselektion ukrainischer Geflüchteter für ihre Aufnahmeländer bedeutet

Von Judith Kohlenberger, Isabella Buber-Ennser, Konrad Pędziwiatr, Bernhard Rengs, Bernhard Riederer, Ingrid Setz, Jan Brzozowski, Olena Nahorniuk Die soziodemographische Zusammensetzung von Geflüchteten unterscheidet sich meist von der Bevölkerung des Herkunftslandes. Dies liegt daran, dass sich bestimmte Personengruppen eher dafür entscheiden, das Land zu verlassen, als andere, und auch eher über die notwendigen Ressourcen, Netzwerke und Informationsquellen verfügen, diese Entscheidung

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Zwei Jahre EU-Migrationspakt: Was bleibt vom Neustart?

Von Marcus Engler, Natalie Welfens und Lucas Rasche Am 23. September jährt sich die Vorstellung des sogenannten Neuen Pakts für Migration und Asyl durch die Europäische Kommission zum zweiten Mal. Die Vorschläge sollten einen Neustart in der seit Jahren umstrittenen Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems einleiten. In diesem Beitrag ziehen wir eine Zwischenbilanz der Verhandlungen und stellen fest: Zwar

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A federally-funded and authority-independent asylum procedure counselling for Germany?

By Rhuta Deobagkar The administrative hearing conducted by the BAMF is crucial for deciding the outcome of an application for asylum. It is, therefore, essential that applicants are well-prepared for this hearing. This piece discusses the current situation in Germany regarding provision of individualised legal aid and independent procedural counselling prior to the BAMF hearing.   The asylum and

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Globale Trends zu Flucht und Asyl im Jahr 2021

Von Marcus Engler und Ulrike Krause   Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni veröffentlicht das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) seit vielen Jahren den Global Trends-Bericht. Dieser ist auch heute erschienen und gibt einen Überblick über das Fluchtgeschehen des letzten Jahres. Erneut sind die Zahlen von Geflüchteten gestiegen. Die meisten Geflüchteten leben nach wie vor in Ländern mit geringem

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Schluss mit dem Alibiverhalten. Geflüchtete haben Perspektiven für unsere eigene Zukunft

Die Einbeziehung der Perspektiven von Geflüchteten in die Entwicklung wirksamer Reaktion und Maßnahmen des globalen Flüchtlingssystems ist noch nicht die Norm. Dies ist jedoch dringend notwendig. Die Beteiligung von Geflüchteten kann dazu beitragen, das globale Flüchtlingssystem gerechter, effektiver, reaktionsfähiger und legitimer zu gestalten. Gemeinsam müssen wir uns ein System vorstellen, in dem Geflüchtete einen Platz am Tisch haben und

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Was uns der britische Deal mit Ruanda lehrt: Realismus und Flüchtlingspolitik

Am 14. April gab die britische Regierung den nun berüchtigten Deal mit Ruanda bekannt. Dieser sieht vor, bestimmte Asylbewerber*innen nach Ruanda abzuschieben. Damit wäre nicht nur der Asylbewerbungsprozess ausgelagert, sondern auch die dauerhafte Verpflichtung auf Schutz gegenüber Flüchtlingen. Flüchtlinge, die in Großbritannien Schutz suchten, würden diesen stattdessen in Ruanda erhalten. Die britische Regierung lässt sich dies einiges kosten. Ruanda

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Ein Aufruf zur Solidarität mit allen Geflüchteten, jenseits von Doppelmoral!

Seit Putins Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 beschäftigen unter anderem zwei Beobachtungen viele Sozialwissenschaftler:innen: Erstens eine nie dagewesene Solidarität der europäischen Staaten und ihrer Bevölkerung mit Geflüchteten aus der Ukraine. Zweitens eine Doppelmoral gegenüber anderen Gruppen Geflüchteter aus Syrien, Afghanistan, dem Irak oder afrikanischen Ländern. Diese beiden Beobachtungen scheinen zumindest teilweise miteinander verwoben zu sein. Die

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