FluchtforschungsBlog

Ziel des FluchtforschungsBlog ist es, eine Plattform für Information und Austausch zu bieten.

Zur Debatte um rechte Bewegungen in der Stadt. Potentiale und Grenzen des Defensive Urban Citizenship Konzepts

Vor dem Hintergrund aktueller rechtspopulistischer Mobilisierungen bietet das Konzept der Defensive Urban Citizenship wichtige Anregungen zur Analyse rechter Bewegungen im städtischen Kontext. Zugleich ist das Konzept auch mit einigen Fallstricken verbunden. Denn es verfügt über keinen theoretisch fundierten Rassismusbegriff.   Seit Beginn der 1990er Jahre beschäftigt sich die Debatte um

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Das Tabu systematischer palästinensischer Vertreibungserfahrung und seine Folgen für PalästinenserInnen in Deutschland

Dieser Artikel diskutiert die Folgen der systematischen Vertreibung von PalästinenserInnen sowie deren Tabuisierung für PalästinenserInnen in Deutschland. Er zeigt, wie sich in der Tabuisierung palästinensischer Gewalterfahrung die Gewalt der Vertreibung wiederholt und sich als Trauma in ihr Leben einschreibt.   Der Vertreibung von mindestens 750.000 PalästinenserInnen von 1947/1948 – mehr

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Je immigrationsskeptischer die Bevölkerung, desto restriktiver sind die BAMF-Entscheidungen

Der Begriff der Asyllotterie beschreibt die für den Rechtsstaat bedenkliche Tendenz, dass die Schutzquoten für Asylsuchende regional und zeitlich stark variieren. Doch mit den verwendeten Aggregatdaten für einzelne Bundesländer lässt sich nicht belegen, dass sich die Erfolgsaussichten für Geflüchtete mit einem ähnlich glaubwürdigen Gesuch und vergleichbarem Hintergrund systematisch unterscheiden. Eine

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Jus Soli auf Mayotte: Wegen zu hoher Zuwanderungszahlen will Frankreich das Gleichheitsprinzip kippen

Aufgrund der Geografie und der vergleichsweise besseren Lebensbedingungen sind Europas Überseegebiete oft Zufluchtsziele. Folglich fungieren sie auch als „Laboratorien“ für Migrations- und Sicherheitspolitik. So auch die Insel Mayotte, wo die französische Regierung seit Jahren versucht, die hohe Zuwanderung zu unterbinden, mit gravierenden Folgen für Geflüchtete. Zuletzt schlug die Regierung die Abschaffung

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Aufklärung im Bundestag. Siebzehn Jahre Asyl-Anfragen der „Linken“ und ihre Ergebnisse

Mit ihrer Auflösung am 6. Dezember 2023 wegen der Abspaltung der Wagenknecht-Gruppe geht eine siebzehnjährige Tradition zielgerichteter „Kleiner Anfragen“ durch Abgeordnete der Fraktion der „Linken“ zu Ende, mit denen ein realistischeres Bild der Asylpolitik entstanden ist. Für Anwält:innen, Flüchtlingsräte, Medien und die Wissenschaft waren die Anfragen eine Fundgrube, auch das

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Jordanien: Das Elend der Geflüchteten in einem deutschen Partnerland und der Schleier des Nicht-Wissens

Jordanien ist aus deutscher Perspektive sowohl als Partnerland der deutschen Nahostpolitik wie auch als Aufnahmeland für Geflüchtete von zentraler Bedeutung. Durch die Darstellung als vermeintlich „sicherer Zufluchtsort für Millionen Flüchtlinge aus der Region“ wird eine Politik legitimiert, die seit dem EU-Jordan Compact von 2016 erhebliche Anstrengungen unternimmt, die jordanische Regierung

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Migration Magnets, Migration Myths: The Pull Factor Mirage

In the scholarly community, push/pull models of migration have become – by and large – replaced by models seeking to reflect the complexity of migration. And yet, in public debates on migration, pull factors are ever-present. This contribution argues that instead of ‘debunking’ all individual pull factor claims, we need

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Keine reine „COP“-Sache: Wie weiter bei Flucht und Migration im Kontext der Klimakrise?

Auf der in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen COP 28 in Dubai waren Flucht und Migration wichtige Themen. Auch unabhängig von den Weltklimaverhandlungen oder deren Ergebnissen ist klimawandelbezogene Flucht und Migration ein Thema geworden, welches zahlreiche politische Akteur*innen weltweit verstärkt angehen. Es muss jedoch noch mehr geschehen, damit entsprechende

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„Im großen Stil abschieben“: Mehr als performative Politik?

Bundeskanzler Olaf Scholz überraschte im “Spiegel” mit der Aussage: “Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben, …. Wir müssen mehr und schneller abschieben.” Die Ankündigung ist parteipolitisch motiviert, die strenge Akzentuierung will der politischen Rechten Angriffspunkte nehmen. Die tatsächliche Umsetzung wird

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Vielfalt von Friedens(be)deutungen in Fluchtsituationen

von Ulrike Krause, Nadine Segadlo und Hannah Edler Anlässlich des Weltfriedenstags reflektieren wir im Beitrag anhand unserer Forschung mit geflüchteten Menschen in Kenia und Deutschland, welche Bedeutungen sie Frieden beimessen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesprächspartner*innen Frieden als gesellschaftlichen Prozess verstehen. Geprägt von ihren Konflikt- und Fluchterfahrungen verbinden sie Frieden

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Warum Aufnahmekontingente das Asylrecht nicht ersetzen können

Organisierte Neuansiedlung (Resettlement) und ähnlich konzipierte, humanitäre Aufnahmeprogramme sind wichtige Elemente des globalen Flüchtlingsschutzes. Sie unterscheiden sich jedoch grundlegend von territorialen Asylsystemen. Aufnahmeprogramme sollten Asylsysteme daher ergänzen, können sie aber nicht ersetzen.   Immer wieder wird von PolitikerInnen, aber auch ExpertInnen und WissenschaftlerInnen in europäischen Ländern vorgeschlagen, das Asylrecht in

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Überraschung!? Einwurf zur Kritik am EU-Ratsbeschluss zur Asylrechtsreform

Am 8. Juni 2023 haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf eine Reform der europäischen Asylpolitik verständigt. Dieser Beitrag setzt sich mit der teils massiven Kritik am Beschluss des EU-Ministerrats und der Zustimmung der deutschen Bundesregierung auseinander, die von Überraschung bis hin zu Empörung geprägt war. Dabei werden einige Aspekte ausgeleuchtet, die

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